Brillen 2010

Brillenmode 2010: Retroformen, Zweifarbigkeit und sportlich gebogene Gläser geben den Ton an

Design dient immer auch dem Ausdruck der eigenen Persönlichkeit. Das zeigt sich mehr und mehr bei der Wahl der Brille: Waren im letzten Jahr die großen dunklen Rahmen der so genannten „Nerdbrillen“ das Markenzeichen aufstrebender Individualisten, sind die Retroeinflüsse jetzt auch bei den minimalistischen Brillen angekommen. Sprich: solchen mit dezenten oder ohne Fassungen. Klassische Formen wie die der Pilotenbrille werden in Farbe und Material neu erfunden. Transparenz und Zweifarbigkeit geben den Ton an. Die Scheiben wachsen moderat in Richtung der 40er-, 50er- und 60er-Originale. Leicht bis stark gebogene Gläser passen sich harmonisch dem Gesicht an, ganz im Gegensatz zu den Vorbildern.


Modellübergreifend ist in diesem Jahr der Trend zur Nylorbrille: Halbrahmenbrillen, die nur den oberen Teil der Gläser einfassen. Im unteren Teil wird dabei auf die optische Begrenzung verzichtet. Selbst Vollrahmenfassungen imitieren diesen Stil durch Hell-Dunkel- oder Materialkontraste. Sehr zum Vorteil für runde und herzförmige Gesichter.


Auch die plakativen Nerdbrillen erfahren eine Wandlung: Je mehr Form und Größe dem Klassiker gleicht, umso experimenteller sind Farbe und Material.


Die Pilotenbrille hat im letzten Jahr das Herz vieler Sonnenbrillenfreunde erobert. Jetzt sichert sich der „Aviator-Stil“ seinen Platz als täglicher Begleiter. Die Herren erfreuen sich an dem interessanten Materialmix aus hochwertigem Kunststoff und edlen Metallen, der die Dynamik des Designs noch unterstreicht. Für schmale Damengesichter sind filigrane Varianten, mit und ohne Verzierungen, in Gold, Silber oder schimmernden Pastelltönen eine ideale Ergänzung. Neu sind breite Bügel, die zum Teil grafisch durch-brochen oder gelasert sind. Wer es auffälliger möchte, steht bei den markanten Acetat-Modellen in gerauchten Blau- oder Beerentönen vor der Qual der Wahl.

Kühle Metalle und warme Kunststoffe halten sich in diesem Jahr die Waage, wobei hochwertige Acetate mit ihren Potentialen trumpfen: kristallklar oder gefrostet, in Bernstein- oder Kandisoptik schimmern Einschlüsse und Strukturen. Ist das noch zu wenig, können sich die 39,2 Millionen deutschen Brillenträger in der Bandbreite der Zweifarbigkeit austoben. Die Palette reicht hier von harmonischen Farbverläufen über kontrastierende Konturen bis zu unterschiedlichen Front- und Bügelfarben.